Kristalle sind aufgrund ihrer physikalischen und chemischen Eigenschaften für Industrie und Technik von großer Bedeutung. Quarz dient zum Beispiel als Rohstoff zur Herstellung von optischen Linsen. Zu diesem Thema werden die verschiedenen Stadien vom Quarz-Einkristallrohling bis zur fertig geschliffenen Linse gezeigt. An anderen Stellen wird der Besucher Minerale finden, die dieselbe chemische Zusammensetzung wie der Einkristallrohling aufweisen (SiO2), jedoch je nach Bildungsbedingung so unterschiedliche Minerale wie einen großen Rauchquarzkristall oder mikrokristallinen Jaspis in versteinertem Holz bilden.
Versteinertes HolzPetrified Forest, Arizona/USA
Drei Vitrinen sind dem Aufbau der Minerale gewidmet, die ein von vier Sauerstoffatomen umgebenes Siliziumatom als Baustein enthalten (Silikate). Diese Bausteine weisen eine nahezu regelmäßige Tetraederform auf und können isoliert auftreten (Inselsilikate, z.B. Granat) oder sich zu ring-, ketten-, schicht- oder gerüstartigen Verbänden zusammenfügen. Mineralbeispiele sind Dioptas und Beryll (Ringsilikate), Pyroxene (Kettensilikate), blättrige Glimmer (Schichtsilikate) sowie Quarze und Feldspäte (Gerüstsilikate).
Unter den Beispielen zur Systematik der Minerale (Spezielle Mineralogie) befinden sich ästhetisch schöne Kristalle aus Elementen (z.B. Diamant, Gold und Kupfer), Oxiden (z.B. Rutil), Sulfiden (z.B. Pyrit und Zinkblende) und anderen.
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PyritSpanien |
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Metalle spielen im Leben des Menschen eine wichtige Rolle und werden aus Erzen gewonnen. Daß sich diese unter sehr verschiedenen Bedingungen bilden, wird am Beispiel von Aluminium-, Kupfer- und Eisenerzen gezeigt.
Minerale werden nicht nur in Form der eher bekannten einzelnen Kristalle gefunden, sondern bilden auch kleine, unregelmäßige Kristallkörper. Diese sind fest miteinander zu Gesteinen verwachsen. In mehreren Vitrinen sind Beispiele für die Entstehungsgeschichte natürlicher Gesteine dargestellt: Gesteine entstehen an der Erdoberfläche (sedimentäre Gesteine), aus glutflüssigen Magmen (magmatische Gesteine) oder wandeln sich aufgrund von Druck- und Temperaturänderungen im festen Zustand um (metamorphe Gesteine). Ein Gesteinstyp kann während des "Kreislaufs der Gesteine" wieder in einen anderen Gesteinstyp übergehen. So kann z.B. aus einem Sediment- oder magmatischen Gestein in größeren Erdtiefen ein metamorphes Gestein mit neuen Mineralen entstehen, die für bestimmte Druck-und Temperaturbedingungen charakteristisch sind. Ihr Auftreten in Gesteinen, die wieder zur Erdoberfläche gelangt sind, kann wichtige Informationen zur Entstehung von Kontinenten und Gebirgen liefern.
In Vitrinen des Eingangsbereichs und der verschiedenen Stockwerken
werden weitere Themen behandelt. Zu den mineralogische Themen zählt z.B.
die Sonderausstellung "Der Name im Stein - über den Ursprung der
Mineralnamen"- und "Die Farbe der Minerale".
Text: | Renate Schumacher |
Mineralfotos: | Heinz Teufel |
Foto der Wandvitrine: | Michael Czank |
Museum bei Nacht: | Renate Schumacher |
Tetraedergrafik: | John C. Schumacher |