Das Känozoikum Das Neogen: Im Miozän und Pliozän herrschte weiter die klastische Fazies vor, sowohl unter perimarinen wie unter fluviatilen Bedingungen. Die miozäne Vierlande-Stufe ist durch ihren Fossilreichtum (z.B. Hemmoor) und auch als Basis der nutzbaren Grundwasserleiter weitgehend bekannt (Vitrine 26). Darauf folgen die Braunkohlesande, die im Süden durch den Hamburger Ton in einen unteren und oberen Teil getrennt sind. Die Braunkohlesande werden im Südholstein von dem marinen Oberen Glimmerton überlagert.
Die pliozänen Kaolinsande weisen starke Unregelmäßigkeiten in ihrer Verteilung und Ablagerung auf. In den großen Trögen erreichen sie Mächtigkeiten über tausend Meter, im Süden Schleswig-Holsteins sind sie dagegen bis auf einzelne Reste weitgehend abgetragen worden. Das Pleistozän ist durch ein Vielzahl von wechselnden kälteren (glazialen) und wärmeren (interstadialen) Abschnitten gekennzeichnet (s.a. Eiszeiten). Da die terrestrische Ablagerungen der schwächeren Glazialphasen überwiegend von den nachfolgenden, weiter verbreiteten und kühleren Glazialzeiten wieder abgetragen wurden, sind die Spuren von älteren Vereisungen weitgehend verwischt worden. In den letzten 1.000.000 Jahren sind allein zehn Vereisungen aus Eiskernen und Tiefsee-Ablagerungen bekannt. Jedoch erst die Ablagerungen der Elster-Eiszeit sind in Schleswig-Holstein eindeutig nachweisbar erhalten geblieben, ebenso wie Sedimente aus der älteren Saale Eiszeit meist in kleinen Rinnen und in lokalen Hohlformen. Erst von der mittleren Saale-Kaltzeit an bildeten sich in weiteren Teilen Schleswig-Holsteins flächenhaft Geschiebemergel als Deckmoräne (s.a. Sylt-Profil). Das Paläogen: Die Mächtigkeit der palogenen und neogenen Sedimente ist von den Salinarstrukturen mit deren Salzbewegungen, also durch Salztektonik bedingt. In den Trögen setzen sich mehrere tausend Meter Sedimente ab, während über Salzstrukturen die Schichten meist auskeilen. Die Paleogen-Schichten Schleswig-Holsteins sind überwiegend marin und unter tropischem oder subtropischem Milieu abgelagert. Anzeichen von vulkanischen Aktivitäten sind durch Tuffit-Lagen des Unteren Eozäns dokumentiert (G-Mu-10215, 10216). Ein in Schleswig-Holstein sehr häufiges, fossilreiches Vorkommen von Oberen Eozän ist das Heiligenhafener Gestein |