Obere Erdkruste

Nach geophysikalischen Untersuchungen liegt die Mohorovičić-Diskontinuität heute zwischen 30 und 36 km Tiefe unter Schleswig-Holstein (siehe refraktionsseismisches Profil durch den Glückstadt-Graben).

Abb. 1: Norddeutsche Kruste zur Zeit des Perm (Abb. 17a, H.J. Brink 2003). West-Ost-Modellschnitt entlang der Nord- und Ostseeküste mit
- (1) Karbonsenken im Westen und Osten
- (2) bei flacher Moho (~ 30 km) isostatischer Ausgleich der Beckenhochlage         nördlich der Elbe durch mächtige Mittelkruste(Grünschiefer)
- (3) Wärmeflusszunahme bedingt Anstieg der Moho mit Aufschmelzungs-prozessen         in Kruste und Mantel und
- (4) subsequentem Magmatismus und
- (5) Vulkanismus.
- (6) Beginn des Anstiegs der Curietiefe um ca. 5 km, Metamorphose von        Grünschiefer Fazies zu Amphibolit Fazies, Freisetzung von Stickstoff, Initierung        der Beckensubsidenz.
Aus regional-geologischer Sicht befand sich Schleswig-Holstein an der Südgrenze des osteuropäischen Kratons (Fennoskandischer Schild) und östlich des Brabanter Massifs.
Die Gesteine des fennoskandischen Schilds (Präkambrium) sind stockwerkartig aus verschiedenen alten Gesteinskomplexen zusammengestellt. Daher kommen die meisten der in der Eiszeit nach Norddeutschland verfrachteten Geschieben (Vitrine 15, G-Mu-10001 bis 10024; Wandtafel, G-Mu-10001 bis 10024).