Ichthyosaurierskelett aus dem Posidonienschiefer von Holzmaden

G-Mu 10005, Wandtafel 3,4 m · 0,88 m, präpariert vom J. Hofman 1957

Die Ichthyosaurier (Fischechsen) gehören zu den verbreitetsten und häufigsten fossilen Wirbelsaurier des Mesozoikums. Besonders die Ichthyosaurier aus dem Posidonienschiefer von Holzmaden sind in den Museen der ganzen Erde zu finden.

Nach dem Tode des Tieres sinkt die Leiche zum Meeresboden und dringt infolge ihres Gewichts und der Weichheit des Sediments in den Boden ein. Innerhalb der Leibeshöhle beginnt bakterielle Fäulnis. Es entstehen Gase, die den Leib aufblähen und damit erleichtern. Der Körper wird angehoben, das Achsenskelett vertikal verbogen. Nach dem Aufreißen der Leibeshöhle und dem Entweichen der eingeschlossenen Gase sinkt der Leib nach unten und kippt nach der Seite.

Das Ausmaß des Zerfalls der Skelette ist von der Tiefe der Einbettung im Meeresboden und der vertikalen Krümmung des Achsenskeletts abhängig. Lage und Erhaltung der in der Leibeshöhle eingeschlossenes Jungtier werden in ihrer Beziehung zu Lage und Erhaltung der Muttertiere behandelt.

Vergleiche zeigen, dass der sogenannte „Schwanzknick“ der Stenopterygier durch den Skelettzerfall bei mangelhafter Einbettung entstanden ist. Bei völliger Einbettung der Schwanzflosse ist die Schwanzwirbelsäule abgebogen. Der unzerdrückte Zustand der Skelette wurde rekonstruiert und im Museum aufgestellt.