Die Anfänge der meeresgeologischen Forschung in Kiel können auf das Jahr 1936 datiert werden, als am damals neu gegründeten Institut für Meereskunde auch eine Abteilung für Meeresgeologie eingerichtet wurde. Es wurden damals schon die Stratigraphie und Paläogeographie der westlichen Ostsee erforscht, sogar mit Hilfe von Tauchern. Auch dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde eine ganze Reihe meeresgeologischer Forschungsarbeiten durchgeführt, wenn auch noch mit bescheidenen Hilfsmitteln und vorwiegend küstenbezogen.

Erst 1958 aber wurde die Meeresgeologie zum Forschungsschwerpunkt und Programm. Insbesondere die Deutsche Forschungsgemeinschaft finanzierte großzügig die erste Geräteausstattung. Es folgten die Teilnahme an wissenschaftlichen Expeditionen in die Weltmeere, z.B. an der International Indian Ocean Expedition (IIOE) , der ersten Fahrt des neuen Forschungsschiffs Meteor, sodann die Beteiligung am Deep Sea (Ocean) Drilling Projekt (DSDP/ODP) und eigene Expeditionen des Instituts mit FS „Valdivia“ und FS „Sonne“. Dabei wurde der eigene „Hausgarten“, die Kieler Bucht, die weitere Ostsee und die Nordsee, mit kleineren Schiffen erforscht, zum Beispiel die Sandbewegung in der Kieler Bucht und vor Sylt.




FS „Sonne“

In ihrer vollen Entwicklung gliederte sich Meeresforschung am Institut dann in mehrere Arbeitsgruppen, die– Marine Geologie und Geophysik, die Mikro- und Aktuopaläntologie, sowie die Geochemie, Paläoklimatologie, Sedimentologie und Küstengeologie. Unterstützt wurden diese Forschungen von modernen Laboratorien des Instituts, die Massenspektrometer und andere große Meßgeräte umfassten, sowie von einer interdisziplinären wissenschaftlichen Tauchgruppe.

Im Museum und im Treppenhaus des Instituts sind präparierte Sedimentkerne aus dem Gebiet des Kontinentalhangs vor Westafrika und Ost- und Nordsee, Manganknollen aus dem Pazifik (Vitrine 17) und Mollusken des Tiefseebiotops (Vitrine 27) ständig ausgestellt, nebst den hydrothermalen Ablagerungen von weißen (Vitrine 28) und schwarzen „Rauchern“ (Schornsteine) im Foyer des Museums.

oben: Muschel kalt

unten: Muschel warm