Die Klasse der Silikate bildet die bei weitem umfangreichste Klasse von Mineralen in der Natur. Sie machen ca. 95% des Volumens der Erdkruste aus.
Alle Silikate
sind aus [SiO4]4- - Tetraedern aufgebaut. Das heißt ein Siliziumion Si4+
ist tetraederförmig von vier Sauerstoffionen O2- umgeben. Unterteilt werden
die Silikate in 6 Abteilungen, die nach dem Grad der Vernetzung der Siliziumoxidtetraeder
eingeteilt sind. Da die stärksten Bindungskräfte in den Silikaten
zwischen den Silizium- und Sauerstoffionen vorliegen, reicht für eine erste
Charakterisierung die Beschreibung der Verknüpfung der [SiO4]4- -Tetraeder
über gemeinsame Sauerstoffecken aus.
Die Siliziumoxidtetraeder sind auf sehr verschiedene Weise miteinander verknüpft.
In den Inselsilikaten sind die [SiO4]4- -Tetraeder nicht miteinander verknüpft.
In den Gruppensilikaten liegen die Tetraeder als endliche Gruppen vor. In den
Ringsilikaten sind Tetraeder zu Einfach- oder Doppelringen verknüpft. Bei
den Kettensilikaten werden Einfach- oder Mehrfachketten gebildet und bei den
Schichtsilikaten Einfach- oder Doppelschichten. Erst bei den Gerüstsilikaten
liegt eine Verknüpfung der [SiO4]4- -Tetraeder in allen Richtungen vor.
Ringsilikate: Verknüpfung der Siliziumoxidtetraeder
zu einem Einfachsechserring wie beim Beryll, Turmalin und Dioptas |
Kettensilikate: Verknüpfung der Siliziumoxidtetraeder
zu einer Zweierkette wie bei den Pyroxenen |
Schichtsilikate: Verknüpfung der Siliziumoxidtetraeder
zu einer zweidimenionalen Schicht-oder Blattstruktur |